Grundsteuer: neue Berechnungsgrundlage durch Reform

Die Grundsteuer ist eine Steuer, die auf das Eigentum an Grundstücken und deren Bebauung erhoben wird. Sie ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Gemeinden und wird jährlich fällig. Die Grundsteuer ist in mehrere Kategorien unterteilt und ihre Berechnung sowie die Bemessungsgrundlage haben in den letzten Jahren einige Veränderungen erfahren. Hier sind die wesentlichen Aspekte der Grundsteuer in Deutschland:

Arten der Grundsteuer

Es gibt zwei Hauptarten der Grundsteuer:

  • Grundsteuer A (Agrar): Diese wird auf land- und forstwirtschaftliche Grundstücke erhoben.
  • Grundsteuer B (Bauland): Diese wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke, wie Wohn- und Gewerbeimmobilien, erhoben.

Berechnung der Grundsteuer

Die Berechnung der Grundsteuer erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Ermittlung des Einheitswerts: Der Einheitswert wird vom Finanzamt festgelegt und bildet die Basis für die Steuerberechnung. Dieser Wert wird nach bestimmten gesetzlichen Vorgaben berechnet und variiert je nach Lage und Nutzung des Grundstücks. Für die neuen Bundesländer gelten andere Einheitswerte als für die alten Bundesländer.
  2. Grundsteuermessbetrag: Der Einheitswert wird mit einer gesetzlich festgelegten Steuermesszahl multipliziert, um den Grundsteuermessbetrag zu ermitteln. Die Steuermesszahl variiert je nach Art der Nutzung und der Gemeinde.
  3. Hebesatz: Der Grundsteuermessbetrag wird mit dem Hebesatz multipliziert, den jede Gemeinde individuell festlegt. Der Hebesatz kann daher von Gemeinde zu Gemeinde stark variieren und wird jährlich neu bestimmt.

Reform der Grundsteuer

Aufgrund veralteter Einheitswerte und einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 2018 wurde eine Reform der Grundsteuer beschlossen, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft tritt. Ziel der Reform ist es, die Grundsteuer gerechter und aktueller zu gestalten.

  • Neues Bewertungsverfahren: Die Einheitswerte werden durch aktuelle Grundstückswerte ersetzt. Dabei spielen Faktoren wie die Lage, der Bodenrichtwert und die Immobilienart eine Rolle.
  • Bundesmodell und Ländermodelle: Während einige Bundesländer das Bundesmodell übernehmen, haben andere eigene Modelle zur Berechnung der Grundsteuer entwickelt, um regionale Besonderheiten besser zu berücksichtigen.

Zahlung und Fälligkeit

Die Grundsteuer wird jährlich in vier Raten erhoben und ist jeweils zum 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November fällig. Die Höhe der zu zahlenden Grundsteuer wird den Eigentümern durch einen Grundsteuerbescheid mitgeteilt.

Auswirkungen der Grundsteuer

Die Grundsteuer hat erhebliche Auswirkungen auf die Kosten des Grundstückseigentums und kann, insbesondere bei hohen Hebesätzen, eine beträchtliche Belastung darstellen. Sie wird in der Regel von den Eigentümern getragen, kann aber bei vermieteten Immobilien auf die Mieter umgelegt werden.

Bedeutung für die Kommunen

Für die Gemeinden ist die Grundsteuer eine wichtige Einnahmequelle, die zur Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen und Infrastrukturprojekte verwendet wird. Eine stabile und verlässliche Einnahmequelle wie die Grundsteuer ermöglicht es den Gemeinden, langfristige Planungen und Investitionen vorzunehmen.

Fazit

Die Grundsteuer in Deutschland ist eine wichtige Steuer, die sowohl für Grundstückseigentümer als auch für die öffentlichen Finanzen der Gemeinden von großer Bedeutung ist. Durch die anstehende Reform wird die Berechnung der Grundsteuer auf eine neue Grundlage gestellt, was zu einer gerechteren Verteilung der Steuerlast führen soll. Grundstückseigentümer sollten sich rechtzeitig über die Veränderungen informieren und gegebenenfalls beraten lassen, um die finanziellen Auswirkungen abschätzen zu können.